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Tobi-Lehrgang: Methode

Der Erfolg dieser Methode, die bei Tobi und Lollipop identisch ist, wurde  wissenschaftlich nachgewiesen.

Wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit bestimmter Methoden und Unterrichtsvariablen werden unter Sonstiges referiert.

 Um es zu verstehen

 Was passiert beim Schreiben?

 Was passiert beim Lesen?

 Analyse und Synthese bilden eine Einheit

 Die Wirksamkeit ist keine bloße Behauptung

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 Um es zu verstehen

Eine Beschreibung der zentralen Einsicht in die Struktur der Buchstabenschrift fällt nicht ganz leicht. Bei den Vorgängen des Lesens und Schreibens greifen nämlich eine Reihe von Prozessen ineinander, die sich nur schwerlich analytisch voneinander trennen lassen. Wenn diese Trennung im Folgenden dennoch versucht wird, dann wird dies der Sachstruktur und auch dem methodischen Vorgehen nicht voll gerecht. Es dient lediglich unserem besseren Verständnis und unseren Verständigungsmöglichkeiten über die Vorgänge.

Dargestellt werden nur die zentralen Einsichten zu Beginn des Erstlese- und Schreibunterrichts. Die später zu vermittelnden Erkenntnisse wie das Vorhandensein mehrgliedriger Grapheme (ch, au, ah, Doppelkonsonanten usw.), mehrerer Grapheme für ein Phonem (k, ck, g, Ch für den k-Laut), mehrerer Phoneme für ein Graphem (Ch in China oder Christus) werden in den Lehrerhandbüchern meiner Fibeln ausführlich dargestellt.

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 Was passiert beim Schreiben?

Am Beginn steht die Verdeutlichung der Schrift in ihren beiden Grundfunktionen, dem Lesen und Schreiben am Beispiel einzelner Wörter. Der Schreiber muss die Wortklangbilder durch Abstraktionsprozesse ,,zerlegen".      

In Wirklichkeit muss er eine Folge von Einzellauten produzieren, die dem Wortklangbild möglichst nahe kommt. Schließlich muss er dieser Lautkette, die durch die Klangmöglichkeiten der Buchstaben eingeschränkt und vorgegeben ist, eine Buchstabenkette zuordnen.

Die Analyse besteht für ihn darin, durch das Raster der Buchstaben und ihrer Laute die Lautfolge  herauszufinden, die dem Wortklangbild ähnelt. Ohne dieses Raster fiele eine Lautanalyse noch wesentlich schwerer, da die Fülle der möglichen Einzellaute (Phone) viel zu groß ist und die Lautgrenzen schwer bestimmbar blieben. Die Abstraktion der vielen Phone auf die wenigen Phoneme muss aber ebenfalls geschult werden.     

Aus der eben geschilderten Sachstruktur heraus wird deutlich, dass dies nur über die enge Verbindung mit den Buchstaben geschehen kann. Reine Lautanalysen ohne Zuordnung zu Buchstaben erscheinen nicht sinnvoll.

 Die schwierige Lautanalyse

Wie schwierig reine Lautanalysen für Schriftunkundige sind, lässt sich für einen geübten Leser kaum nachvollziehen. Eine ungefähre Ahnung erhält man, wenn man ein deutlich gesprochenes Wort per Computer in seine Bestandteile zerlegt. Man hört, dass diese Einzelteile nur sehr entfernt mit den Buchstabenklängen zu tun haben, die mit den Anlauttabellen gelernt werden.

Hören Sie sich bitte die folgenden Wortbestandteile an und bestimmen sie den        Buchstabenklang.

 Laut1

Laut 2

Laut 3

Laut 4

Laut 5

Laut 6

Wort

Eine reine Lautanalyse, wie sie von der Methode Lesen-durch-Schreiben verwendet wird, stellt für viele Leseanfänger eine völlige Überforderung dar. Der vollständige Zugriff über das Raster der Buchstaben stellt eine wesentliche Vereinfachung dar.

 Analyse: Das Kind vergleicht den Lautfluss des Worts mit bekannten Buchstabenlauten

Das Kind vergleicht den kontinuierlichen Laut des Worts mit ihm bekannten Buchstabenlauten und konstruiert eine Folge von Einzellauten, die dem Wortklang ähnlich ist. Am Beginn müssen diese Vergleichsprozesse umfassend vorgemacht und in vielfältigen Übungen nachvollzogen werden.

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 Was passiert beim Lesen?

Der Leser muss umgekehrt jedem Buchstaben Laute zuordnen. Seine Schwierigkeit besteht darin, die Lautvarianten der Buchstaben zu treffen, die in dem jeweiligen Wort vorkommen. Er muss zum Beispiel wissen, welchen der möglichen e-Laute er zum Lesen des Wortes d e r verwenden soll.

Der Leser gelangt zu dem Wortklangbild durch (in Wirklichkeit rasend schnell ablaufende) Vergleichsprozesse zwischen den möglichen Lautketten, die durch die Buchstaben vorgegeben sind, mit durch Erwartungsprozesse nahegelegten Wortklangbildern. Diese Vergleichsprozesse, die das Lesen ausmachen, bezeichnen wir als Synthese und Analyse.

 Die schwierige Lautsynthese

Wie schwierig auch die reine Synthese ist, zeigt das folgende Klangbeispiel. Es wurden sogenannte Normallaute eingesprochen, wie sie auch den Buchstaben der Anlaut-Tabellen zugeordnet werden. Per Computer wurden diese Laute aneinandergehängt. Es entsteht ein nur schwer identifizierbares Klangbild.

Laut 1

Laut 2

Laut 3

Laut 4

synthetisierte Laute

Laut 5

Laut 6

 Synthese: Das Kind vergleicht die gelesene Lautkette mit bekannten Wörtern

Es darf also von den Kindern nicht zu früh eine selbstständige Synthese abgefordert werden. Vielmehr müssen sie durch ausreichend viele Beispiele für die Laut-Buchstaben-Beziehungen sensibilisiert werden.

Das Ziel der Synthese muss anfangs vorgegeben werden, damit die Kinder die Zusammenhänge wahrnehmen können. Erst dann ist es ihnen möglich, die Ketten der Einzellaute, die sie den Buchstaben entnehmen, in Annäherung an  ihnen bekannte, ähnlich klingende Wörter zu bringen. (Synthese).

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 Analyse und Synthese bilden eine Einheit

Im Zentrum des Lernprozesses sollten stets vollständige Strukturierungsübungen stehen, die ja nichts anderes als eine Art vereinfachtes Ablaufschema der geschilderten Vergleichs- und Annäherungsprozesse darstellen.

Diese Einsichten lassen sich einem Kind nicht verbal belehrend vermitteln, vielmehr muss das Kind sie handelnd „erfahren". Das gelingt am ehesten durch konkreten Nachvollzug von Strukturierungen. Das Verfahren wird an jedem neuen Wort ausführlich geübt. Damit erhalten die Kinder bei jedem Wort erneut die Gelegenheit, den Sprache-Schrift-Zusammenhang zu erfassen. Auf das Üben und Absichern von Teilfertigkeiten wird verzichtet. Die umfangreiche Begründung ist ebenfalls den Lehrerhandbüchern der Fibeln zu entnehmen.

 Direkte Hinführung zur Buchstabenschrift: Der Beginn

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Die Lehrerin zeigt den Kindern ein Wortbild anhand einer Wortkarte. Es wird geklärt, dass dieses Wort aus Teilen besteht, die  Buchstaben heißen. Anschließend sollte die Buchstabenreihenfolge besprochen werden.

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3
4
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Die Lehrerin (oder ein Kind, das schon lesen kann) liest das Wort vor. Dem Schriftbild wird also ein Wortklangbild zugeordnet. Die Kinder erfahren, dass das Lesen darin besteht, ein Wort klingen zu lassen.

Nun weist die Lehrerin darauf hin, dass man auch die einzelnen Buchstaben klingen lassen kann. Sie nennt den Klang des ersten Buchstabens, schneidet ihn von der Wortkarte ah und befestigt ihn isoliert an der Tafel. Das Wort wird noch einmal, und zwar von allen, gedehnt gesprochen. Die Kinder achten dabei darauf, ob sie den Klang des ersten Buchstabens wenigstens in ähnlicher Weise im Wort wiedererkennen können.

Bei einem nochmaligen Durchgang des Abhörens sollen die Kinder schließlich darauf achten, an welcher Stelle des gesprochenen Wortes der Klang des Buchstabens vernehmbar ist: am Anfang, am Ende oder irgendwo dazwischen. Es wird festgehalten, dass der Klang des ersten Buchstabens ähnlich auch im Klang des Wortes zu hören ist, und zwar an erster Stelle.

Ebenso verfährt man nun mit den restlichen Buchstaben. In der Anfangsphase werden nur sehr kurze Wörter (bis zu drei Buchstaben) strukturiert.

 So geht es weiter

Das Durchstrukturieren aller neuen Wörter der ersten Phase verdeutlicht den Kindern den Buchstabenaufbau der Schrift und die Funktion der Buchstaben im Wort. Zunehmend treten weitere Strukturierungsverfahren hinzu, die das bloße Nachvollziehen mehr und mehr zu Gunsten eigenaktiver Übungen zurückdrängen. Siehe dazu die Lehrerhandreichung.

Sobald aber die Kinder dem Prinzip auf die Spur gekommen sind, und bei etlichen geschieht dies schon beim ersten Wort, werden sie den Versuch unternehmen, die Klangstruktur anderer Wörter dadurch zu erschließen, dass sie die Einzellaute nacheinander klingen lassen und diese Abfolge mit ihnen bekannten Worthildern vergleichen. Sie werden anfangen zu lesen.

Umgekehrt werden sie ausprobieren, den Klang eines gesprochenen Wortes so zu zerlegen, dass sie bekannte Einzellaute in ihrer Reihenfolge heraushören, denen sie dann die entsprechenden Buchstaben zuordnen. Sie werden anfangen zu schreiben.

Der geschilderte Strukturierungsprozess ermöglicht den Kindern, die Zusammenhänge von gesprochener und geschriebener Sprache vom ersten Wort an und in umfassender Weise zu verstehen, indem sie die Strukturierung zunächst nachvollziehen und dann mit abgestuften Übungsformen ausprobieren.

Da die Gewinnung der Einsicht über konkrete Lese- und Schreibprozesse erfolgt, ermöglicht sie zugleich die grundsätzlichen Eähigkeiten zum Lesen und Schreiben. Diese befähigen die Kinder dann aber zu einem sofortigen sinnerfassenden Lesen und zum kommunikativen Schreiben.

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 Die Wirksamkeit ist keine bloße Behauptung

Die Wirksamkeit dieser Methode, v.a. in der Verhinderung des Entstehens von Lese- Rechtschreibschwäche wurde jetzt auch wissenschaftlich nachgewiesen. Ihre Überlegenheit gegenüber teilleistungsorientierten Methoden, die umfangreich mit der Anlauttabelle arbeiten, wurde eindrucksvoll belegt. Zwar wurde von meinen Lehrgängen ausschließlich Lollipop überprüft, aber die Methode und die Struktur der Arbeitsmaterialien ist bei Tobi identisch.

Die Untersuchung wurde in Hessen durchgeführt und firmiert unter dem Titel “Modellversuch Schriftsprach- Moderatoren”.