|
|
|
|
|
|
|
Schriftspracherwerb bei Kindern mit Migrationshintergrund - Zwischenergebnisse einer Längsschnittstude in Berlin Quelle: Schneewind/Merkens: Schriftspracherwerb bei Kindern mit Migrationshintergrund, Erste Ergebnisse einer Längsschnittstudie, Berlin, im November 2004 Es wurde an 59 Klassen aus Berliner Bezirken mit sehr hohem Migrationsanteil untersucht, welche Vorgehensweise im Unterricht sich am besten eignet, um Kindern mit Migrationshintergrund die Fähigkeit des Lesens und Schreibens zu vermitteln. Dabei wurden 4 Gruppen unterschieden:
Die Zuordnung zu den vier Gruppen erfolgte nach Selbstauskünften der beteiligten Lehrkräfte. Die Leseleistung wurde mit der Würzburger Leseleseprobe (WLLP) und die Rechtschreibleistung mit der Hamburger Schreibprobe (HSP) ermittelt. Zum Halbjahr der 1. Klasse wurde zudem ein Intelligenztest durchgeführt. In diesem Rahmen kann nur eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgen: Zum Halbjahr der ersten Klasse kommt im Wesentlichen nur eine Variable als Ursache für die Leistungen der Kinder in Betracht: die kognitive Leistungsfähigkeit. Dem Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in den Klassen kommt demgegenüber nur eine geringe Bedeutung zu. Das gilt auch für das Geschlecht und noch mehr für das Unterrichtskonzept. |
Am Ende der 1. Klasse beeinflussen Geschlecht und Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in der jeweiligen Klasse die Anzahl der richtigen Graphemtreffer nicht mehr. (Graphemtreffer in der Hamburger Schreibprobe als Maßstab für die Rechtschreibleistung) Wiederum ist die kognitive Leistungsfähigkeit die entscheidende Variable. Bedeutsam ist nun aber auch die Herkunft der Kinder: Kinder aus Deutschland schneiden am besten ab. Dem Elternhaus und der dort gesprochenen Sprache kommt mehr Bedeutung zu als bei den Leistungen im Halbjahr. Bei den deutschen Kindern schneiden in der HSP die aus den reinen Fibelklassen am schlechtesten ab, die aus den Fibel-plus- und den Lernweg-Klassen am besten. Genau umgekehrt aber sind die Ergebnisse bei den Kindern nicht-deutscher Muttersprache. Hier schneiden die reinen Fibelklassen deutlich am besten ab. Interessanterweise weisen die Kinder nicht-deutscher Muttersprache in den Fibelklassen fast doppelt so gute Ergebnisse auf wie ihre deutschen Mitschüler. Dies ist ein verblüffendes Resultat und widerspricht allen bisher bekannten Erkenntnissen. Beim Lesen sind die Differenzen zwischen den unterschiedlichen Lerngruppen viel geringer, zeigen aber die gleiche Tendenz auf insgesamt sehr niedrigem Niveau. |
Zum Halbjahr der zweiten Klasse war nur ein Einfluss der kognitiven Leistungsfähigkeit verblieben. Alle anderen möglichen Einflüsse haben keine Rolle mehr gespielt. Darüber hinaus wurde untersucht, welche Lernzuwächse es zwischen den einzelnen Messzeitpunkten gegeben hat. Auch hier ist der Einfluss der kognitiven Leistungsfähigkeit am größten, fällt aber schwächer aus als bei den einzelnen Messzeitpunkten. Daneben gibt es noch einen schwachen Effekt der Vorgehensweise im Unterricht. Der resultiert daraus, dass die Kinder, die mit Lesen-durch-Schreiben unterrichtet wurden, deutlich weniger Lernfortschritte gemacht haben als die Kinder, die aus anderen Gruppen kommen. Dieses Ergebnis zeigt sich auch beim Vergleich anderer Messzeitpunkte. |
In ihrem Beitrag “Schwierigkeiten von Migrantenkindern beim Schriftspracherwerb” in “Die Grundschule, 9/2004, S. 43f” zeigt Fr. Prof. Schründer-Lenzen, eine der Durchführenden der Untersuchung, dass die Lernzuwächse sowohl in der Rechtschreibung als auch im Lesen in den Fibelklassen deutlich größer ausfallen als in den Lesen-durch-Schreiben-Klassen. |
Quelle: Prof. Schründer-Lenzen: Schwierigkeiten von Migrantenkindern beim Schriftspracherwerb, in: Die Grundschule, 9/2004, S. 44 |
Beim Lesen, das ausschließlich mit einem Test zur Worterkennung gemessen wurde (WLLP) hat sich bei den Messzeitpunkten Ende 1. Klasse und Halbjahr 2. Klasse ebenso der entscheidende Einfluss der kognitiven Leistungsfähigkeit gezeigt. |
Quelle: Prof. Schründer-Lenzen: Schwierigkeiten von Migrantenkindern beim Schriftspracherwerb, in: Die Grundschule, 9/2004, S. 44 |
Auffällig sind die Lernzuwächse in der ersten Hälfte des 2. Schuljahrs. Hierbei spielte die kognitive Leistungsfähigkeit keine Rolle mehr, ebensowenig wie das Geschlecht und der Ausländeranteil in der Klasse. Am größten war der Lernzuwachs bei den Kindern aus den Fibelklassen und am geringsten bei den der lernwegsorientierten (Lesen-durch-Schreiben) und den Lesen-durch-Schreiben-Klassen mit zusätzlichen Fibelmaterialien. Kommentar: Diese Untersuchung gibt für eine allgemeine Beurteilung der Methodenfrage wenig her, weil sie zum einen in einer sehr speziellen Stichprobe erhoben wurde, weil die Gruppeneinteilung lediglich nach einer Selbsteinschätzung der Lehrkräfte vorgenommen worden ist und weil so getan wird, als gäbe es eine einheitliche Fibelmethode. Der Unterschied zwischen den Fibellehrgängen ist jedoch vermutlich mindestens genauso groß wie der zu den anderen Gruppen. Dennoch muss festgehalten werden, dass die entscheidenden Variablen für den Unterrichtserfolg in den Kindern selbst liegen und nicht in den Methoden, dass aber bei Kindern nicht-deutscher Muttersprache der Lehrgangsunterricht eindeutig bessere Resultate hervorbringt und dass die Lernzuwächse in der zweiten Klasse ebenfalls am größten in den Klassen mit Fibelunterricht ausfallen. “Gleichzeitig ist aber auch ein Impuls zu geben, die Methoden des Anfangsunterrichts erneut auf den Prüfstein zu legen. Die in den letzten Jahren zunehmend verpönten Fibellehrgänge erweisen sich zumindest in Klassen in sozialen Brennpunktlagen mit überproportional hohem Anteil an Migrantenkindern als besonders lernförderlich. Die klare Struktur eines Fibellehrgangs, das überschaubare Materialangebot und die damit verbundene Eindeutigkeit von Aufgabenstellungen scheint gerade für Kinder nicht deutscher Herkunftssprache eine angemessene Lernsituation für den Erwerb des Deutschen als Zweitsprache anzubieten.” (Prof. Schründer-Lenzen: Schwierigkeiten von Migrantenkindern beim Schriftspracherwerb, in: Die Grundschule, 9/2004, S. 44) |
|
|
Der Stolperwörter-Lesetest ist ein inzwischen weit verbreitetes Instrument zur einfachen Erfassung der Lesefähigkeit. (siehe Stolperwörter-Lesetest) Der kostenlose Test ist aus dem Internet abrufbar. Die Ergebnisse können dem Testautor zugesandt werden. Dieser erstellt daraus Vergleichstabellen für die Klassenstufen 1 bis 4. Da die Teilnahme und die Rückmeldung ausschließlich auf dem Freiwilligkeitsprinzip beruht, handelt es sich um eine angefallene und nicht um eine repräsentative Stichprobe. Da auch keine Daten über den Sozialstatus der Kinder erhoben werden, müssen vergleichende Aussagen, die über die Prozentanglisten hinausgehen, mit Vorsicht betrachtet werden. Dennoch lassen sich Trends ablesen. Seit dem Erhebungsjahr 2004 wird für die ersten Klassen auch nach der Art des verwendeten Leselehrgangs gefragt. Für 80 teilnehmende Klassen liegen diese Informationen vor. Die ausführlichen Ergebnisse finden sie in der Studie STOLLE 2005. In den Ergebnislisten wird nach folgenden Kategorien gefragt:
Eigenfibeln ohne eine Zuordnung zu den ersten beiden Kategorien kamen bei den Rückmeldungen nicht vor, so dass bei der Auswertung lediglich die ersten drei Typen unterschieden werden. In die Kategorie “Lesen-durch-Schreiben” wurden auch Lehrgänge wie “Tinto” (3 Klassen), oder “Rechtschreibwerkstatt” (3 Klassen) aufgenommen, da in ihnen der Schriftspracherwerb primär über die Verwendung einer Anlauttabelle abläuft. Die Klassen des Typs “Mischmethode” arbeiten alle mit einem Fibellehrgang, nutzen aber auch Anlauttabellen. |
|
Die Tendenz scheint eindeutig: Die Klassen, die vorrangig oder ausschließlich nach der Methode “Lesen-durch-Schreiben” unterrichtet wurden, weisen deutlich schlechtere Ergebnisse bei einer größeren Schwankungsbreite auf als die der Fibelklassen. Diese Differenzen sind bei einer Effektstärke von 0.72 statistisch bedeutsam. Auf den ersten Blick erklären sich diese großen Unterschiede durch die Zusammensetzung der Klassen. In den Lesen-durch-Schreiben-Klassen war der Anteil von Kindern nicht-deutscher Muttersprache erheblich größer als in den Fibelklassen. |
|
a= alleinerziehend, nicht-deutsche Muttersprache; aa beide Eltern nicht deutsche Muttersprache; ad = ein Elternteil deutsche Muttersprache, ein Elternteil nicht deutsche Muttersprache; d = alleinerziehend, deutsche Muttersprache; dd= beide Eltern deutsche Muttersprache |
Sieht man sich jedoch die Leistungen innerhalb der Gruppen an, dann wird deutlich, dass sowohl bei den Kindern mit deutscher als auch bei denen mit nicht-deutscher Muttersprache die Fibelklassen bessere Resultate hervorgebracht haben. Bei den nicht-deutschen Kindern sind die Durchschnittswerte bei den Lesen-durch-Schreiben-Kindern deutlich niedriger. |
|
Effektstärke Fibelgruppe - Lesen-durch-Schreiben bei a und aa: 0.58; Effektstärke Fibelgruppe - Lesen-durch-Schreiben bei d und dd: 0.26 |
Wohl noch wichtiger als die durchschnittlichen Leistungsunterschiede zwischen den Klassen dürften die Schwankungsbreiten in ihnen sein. Ein Maß dafür ist die Standardabweichung. In den Lesen-durch-Schreiben-Klassen sind die Leistungen viel uneinheitlicher als in den Fibelklassen. (Effektstärke -0.62) Das lässt vermuten, dass es in diesen Klassen eine große Anzahl von Kindern gibt, die nicht über ausreichende Lesefähigkeiten verfügen. Diese Vermutung wird durch die vorliegenden Daten eindeutig gestützt. |
|
Die Prozentwerte beziehen sich auf die Gesamtzahl der Kinder der jeweiligen Gruppe. So haben 8,1% aller Kinder, die mit einem Fibellehrgang gearbeitet haben, weniger als 6 richtige Sätze geschafft. Bei den Lesen-durch-Schreiben-Kindern sind dagegen 24,2% der Gruppe der sehr leseschwachen Kinder zuzuordnen. Interessant ist auch der Anteil der sehr guten Leser. Die reinen Lesen-durch- Schreiben-Klassen schneiden auch hier schlechter ab als die Fibel-Klassen. Diese Methode scheint also, entgegen aller Behauptungen, also auch nicht die Kinder zu fördern, die schon mit guten Voraussetzungen in die Schule gekommen sind. Der zusätzliche Gebrauch der Anlauttabelle neben einem Fibellehrgang dagegen scheint sich für den oberen Leistungsbereich positiv auszuwirken, allerdings auf Kosten der Kinder mit ungünstigen Lernvoraussetzungen. |
Betrachtet man die Gruppen getrennt nach der Muttersprache der Eltern, so ergibt sich ein ähnliches Bild. Sowohl innerhalb der Gruppe der Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache als auch in der mit deutscher Muttersprache ist die Gruppe der sehr schwachen Leser deutlich am größten bei den Lesen-durch-Schreiben-Klassen. |
|
Die Gruppe der sehr guten Leser ist bei den Kindern nicht-deutscher Muttersprache extrem klein. Bei den Kindern deutscher Muttersprache schneiden die Lesen-durch- Schreiben-Klassen ebenfalls am schlechtesten ab. Die Differenzen sind hier aber gering. |
|
|
|
Im Schuljahr 2007/2008 haben 58 Klassen aus dem gesamten Bundesgebiet auf Eigeninitiative hin an der Erprobung des Lese-Schreibtests LST1 teilgenommen. Der Testzeitraum lag zwischen der 12. und 15. Schulwoche. 26 dieser Klassen haben am Ende des Schuljahres auch den Stolperwörter-Lesetest durchgeführt, so dass eine Längsschnittbetrachtung möglich wurde. Die wichtigsten Ergebnisse dieses Vergleichs werden in einer kleinen Studie dargestellt. Auch in ihr zeigt sich, dass v.a. schwächere Schüler durch die Methode Lese-durch-Schreiben nicht hinreichend gut gefördert werden. |
|
|
In einer breit angelegten Studie (Überblick über 50.000 Einzelstudien) zur Wirkung von 138 möglicher Einflussfaktoren auf die Qualität von Unterricht hat der Australier Hattie vieles von dem, was seit einigen Jahren als zukunftweisend gilt, in den Bereich der Mythen verwiesen. Er hat aus der enormen Datenmenge 138 Faktoren zusammengestellt, die Einfluss auf die Qualität von Unterricht nehmen. Dabei ist Erstaunliches zu Tage getreten. Hattie vergleicht diese Faktoren mit der sog. Effektstärke (d). Liegt das Effektmaß bei 0, hat eine Maßnahme keinerlei Auswirkung. Ist der Wert negativ, dann wirkt sich die Maßnahme negativ aus. Je höher ein positiver Wert ist, desto positiver ist die Wirkung einer Maßnahme auf den Unterrichtserfolg. Die negativen Einflussfaktoren, die er gefunden hat, sind einleuchtend: Umzug (-0.34), Krankheit (-0.20), häufiges Fernsehen (-0.18), alleinerziehende Eltern (-0.17), Sitzenbleiben (-0.16) Bei den Faktoren, die weder schädlich noch nützlich sind, stechen zwei der zentralen Maßnahmen hervor, die bei uns in den letzten Jahren von der Wissenschaft und dem Grundschulverband massiv gefordert und unterstützt wurden: Offener Unterricht (0.01), Jahrgangsübergreifender Unterricht (0.04), Team-Teaching (0.19) Jahrgangsübergreifende Lerngruppen (JÜL) setzten sich in den letzten Jahren immer mehr durch und sind teilweise verpflichtend. Die Wirkung geht gegen Null. Ein wenig hilfreich sind u. a. folgende Maßnahmen: Kleinere Klassen (0.21), Individualisierung des Lernens (0.22), Finanzielle Ausstattung (0.23), Integration/Inklusion (0.28), Hausaufgaben (0.29) An der Spitze der Wirksamkeit liegen ganz andere Faktoren: Begleitung des Lernprozesses durch fortlaufende Messung des Lernfortschritts und Anpassung des weiteren Lernprozesses = Formatives Assessment (0.90), Strukturierung, Regelklarheit, Klassenführung (0.75), Positives Lehrer-Schüler-Verhältnis (0.72), Leseförderung (0.67) Dies sind in der Mehrzahl Faktoren, die unabhängig von der Unterrichtsorganisation, schon seit langem als Voraussetzung erfolgreichen Unterrichts galten. Angewandt auf den Schriftspracherwerb stellen die Lehrgänge Tobi und Lollipop mit den ihnen zugrunde liegenden Prinzipien und mit ihrem vorgeschlagenen Unterrichtsaufbau ein Optimum für den Schriftspracherwerb dar. Insbesondere ist die fortlaufende Evaluierung mit den entsprechenden Fördermöglichkeiten zu nennen. Hatties Studie zeigt, dass angeleitete Lernprozesse (im Schriftspracherwerb: direkte Hinführung zur Buchstabenschrift) in Form von gut strukturierten Erklärungen dem forschenden, konstruktivistischem Lernen (Lesen durch Schreiben) eindeutig überlegen sind. Vom Lehrer gelenkter Unterricht ist effektiver als ein Unterricht in dem die Lehrer nur Moderatoren und Lernunterstützer sind. |
|
|
In einer vergleichenden Studie haben Wolfgang Steinig und Dirk Betzel von der Uni Siegen die Schreibleistungen von Viertklässlern in den Jahren 1972, 2002 und 2012 untersucht. Den Kindern wurde jeweils ein kurzer Film gezeigt. Im Anschluss sollten sie einen Text dazu schreiben. Es gab keine Vorgaben zur Textsorte oder Überschrift. Alle 254 Schüler waren 1972 einsprachig deutsche Kinder. Von den 276 Schülern im Jahr 2002 hatten dagegen 25 Prozent einen Migrationshintergrund. Wolfgang Steinig untersuchte Textumfang, Äußere Gestaltung, Orthographie, Grammatik und Erzählgestaltung. Auch die soziale Schicht, das Geschlecht und die Einflüsse durch den Unterricht wurden betrachtet. Der Vergleich zeigt erhebliche Unterschiede in den Schreibleistungen:
2002 war der Modus eher erzählend (Drei gegen einen Es war einmal ein Mädchen mit einer gelben Jacke, die mit ihrer Puppe im Park spazieren ist. Aber es wer kein gewönlicher spaziergang. Sie setzte sich auf eine Bank und legte ihre Puppe neben sich. Plötzlich schlichen sich drei Jungen von hinten an die Puppe heran und schnapten sie sich. Sie sprang sofort auf und versuchte sie wieder zu holen. Aber sie kam nicht an die Puppe heran weil sie warfen die Puppe im Dreieck herum. Dann kam endlich eine Frau sie kam an die sie heran und bestrafte die bösen Jungen. Dann bekam auch das Mädchen mit der geben Jacke ihre Puppe wieder.) Die Texte 2012 hatten einen eher kommentierenden Duktus (“Ich fande lustig wo die drei Kinder die Puppe geklaut haben. Der Film war lustig. Was ich komisch fande war das ein großes Mädchen noch mit Puppen spielt. Schade fande ich das die Frau dem Mädchen geholfen hat weil es lustig war das die Kinder die Puppe hin und her geworfen haben. Was ich auch noch schade fand war das im Film nicht so viel geschprochen wurde.”) |
Die Zunahme von 2002 bis 2012 fällt in die Zeit einer verstärkten Ausrichtung des Schriftspracherwerbs hin zur Methode Lesen-durch-Schreiben. Darin dürfte einer der Gründe für die weiter gestiegene Fehlerzahl liegen. Der Unterschied in den RS-Leistungen zwischen den Geschlechtern blieb - bei insgesamt größeren Fehlerzahlen - erhalten: |
|
Gravierend sind die Veränderungen bezogen auf die Herkunft der Kinder. Die eindeutigen Verlierer kommen aus der Unterschicht (US). Bei diesen Kindern haben sich die Fehlerzahlen mehr als verdoppelt. Aber auch in der oberen Mittelschicht (oMS) ist die Zunahme überproportional. |
|
Auffällig ist bei Kindern aus der unteren Schicht, dass die ausschließlich deutsch sprechenden Kinder 2012 größere Fehlerzahlen aufweisen als mehrsprachig aufwachsende, wohingegen bei der oberen Mittelschicht die Kinder mit Migrationshintergrund deutlich schwächer abschneiden als die einsprachigen. |
|
Eine Powerpoint-Darstellung der wichtigsten Ergebnisse der Studie kann herunter geladen werden. |