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Fürst Marigor und die Tobis: Rezension eines Lerntherapeuten

von Hans-Joachim Hackler, Lerntherapeut

Das sollte mal jemand nachmachen ... CD-ROM des Monats April 1998, CD-ROM des Jahres 1998, im August 1999 und nun schon wieder der Tipp des Lernpsychologen im Sommer 2000! Da muss doch was dran sein, Cornelsen hat da wirklich ein Schätzchen im Stall – Selbst nach knapp drei Jahren ist der Grad der Beliebtheit der Tobis nahezu ungebrochen! Nach wie vor ist es das Programm, für das Kinder „am liebsten Überstunden einlegen“ würden und das manche schon mehr als ein zweites Mal durchgespielt haben.

Das Lernabenteuer mit den beiden Kindern aus der Fibel begeistert nicht nur Schüler in der zweiten Klasse, für die es teilweise doch zu schwierig ist. Kinder im fortgesetzten Grundschulalter lassen sich ebenso gern wie zehn- bis dreizehnjährige Schüler in die Märchenwelt der Tobis entführen und treten die schwere Aufgabe an, Fürst Marigor und seinen Cumpotern zu trotzen.

Gebirge2
Zwerg2

Was ist das Faszinierende an diesem Märchen, das Schreib- und Leseaufgaben ohne Ende präsentiert? Statt schwankende Modeströmungen zu kopieren, hat der Autor bewusst auf vordergründige Effekte und lediglich kosmetische Korrekturen an der Oberfläche verzichtet und statt dessen auf die substanzielle Qualität des Inhalts geachtet – und die hat sich im Jahre langen Praxiseinsatz bestens bewährt.

Denn in diesem Programm ist es beispielhaft gelungen, eine motivierende Geschichte mit einem intakten Spannungsbogen zu erzählen, in den sich die vielen Aufgaben absolut logisch und sinnvoll einordnen. Dabei gewährleistet die Unterteilung in fünf Welten (Tobiwald, See, Höhlen- und Zwergenwelt sowie Gebirge) ein überschaubares und zu bewältigendes Arbeiten, was gerade für Kinder mit häufigen Misserfolgen absolut wichtig ist.

Zwar gibt es auch hier eine Reihe von Details, die sich verbessern ließen; doch führt das angesichts der gelungenen Gesamtkonzeption nicht zur Abwertung. So könnten einzelne Instruktionen optimiert werden, denn sie fordern erst einmal zu Versuch und Irrtum heraus; die Schrift der Auftragsbretter könnte etwas größer sein, hier und da ist Stimme vielleicht ein wenig zu dick aufgetragen und am Schluss fehlen ein lobender Kommentar oder eine Urkunde für den Schüler, der ja die Hauptarbeit geleistet hat. Aber vielleicht schreibt Cornelsen sich das in die To-Do-Liste für ein nächstes Lernabenteuer, auf das viele Tobi-Fans immer noch warten.

Obwohl die Leseaufgaben teilweise recht hohe Anforderungen stellen, fühlen sich besonders Kinder mit Lese- und Rechtschreibproblemen hiervon angesprochen. Die Geschichte gibt ihnen nämlich die Möglichkeit, nicht „nur lernen zu müssen“, sondern „etwas machen“ zu können, bei dem sich Anstrengungen lohnen und Sinn machen.

 

Denn sie haben oft genug Erfahrung mit wenig motivierenden und letztlich wenig effektiven Übungsprogrammen hinter sich und freuen sich daher über Schreib- und Leseanforderungen, die Sinn gebend aus dem Zusammenhang erwachsen und bei denen Überlegungen und Lösungsangebote der Kinder eine Bedeutung haben.

 

Damit werden Lesen und Schreiben zu einem Bedeutungsträger und im Team Anlass zu Kommunikation und Kooperation. Sachwissen, logische Fähigkeiten und spielerisches Geschick werden ebenso gefordert wie exploratives Verhalten und Geduld.

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Fazit:

Immer noch eine der besten Multimedia- Produktionen der letzten Jahre, denn das Programm ermöglicht im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern Sinnhaftes Lernen statt heißer multimedialer Luft.

 

Ausgezeichneter Lernwert, hoher Motivationsfaktor und für den Einsatz zu Hause, aber auch in der Förderung oder in der Schule bestens geeignet. Hier lässt sich das Programm in diversen Unterrichtsprojekten optimal integrieren!

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Die unterschiedlich langen und komplexen Anforderungen zur Lösung der Rätselsteine (= Erlösen der verzauberten Tierseelen) fördern zugleich Motivation, Wissen und Fertigkeiten. Der Aufbau erfolgt in lerngerechten Schritten, so dass die lernpsychologischen Aspekte Variation von Lernform, Passung von Inhalt und Schwierigkeitsgrad, Systematik der Wiederholungen und Erfolge sehr gut umgesetzt sind.

 

Das Programm ist jedoch kein Selbstläufer, der Einsatz sollte zu Hause wie in der Schule von den Erwachsenen verfolgt werden, zumal es zum Nachdenken über Natur und mehr anregt und damit die Verbindung zwischen PC und wirklicher Lebenswelt unterstützt.

 

Das Programm eignet sich zwar nicht als systematisches Schreib- und Lesetraining (da leisten andere bessere Dienste), aber es motiviert durch seinen Aufbau, vermittelt Erfolge und stärkt das Selbstvertrauen – unabdingbare Voraussetzungen für weiteres Lernen und Arbeiten am Schwerpunkt.

 

In Verbindung mit den Themen aus Wald und Natur ergeben sich gerade im Unterricht viele Möglichkeiten, die Tobis in Projekte und Teamarbeit einzubinden.